Zum Inhalt
Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
Innovative Nahtvorbereitung am Querblech © SBN

Ohne Freischnitte! Längere Lebensdauer von verschweißten Stahlkonstruktionen mit Hilfe innovativer Fertigungs- und Schweißtechnologie

01.10.2024 - 31.03.2027

Im Stahl- und Verbundbrückenbau werden die Schweißanschlüsse von Quer- und Längsbauteilen traditionell mit Freischnitten ausgeführt, um eine schweißgerechte Ausführung sowie die Vermeidung von Nahtkreuzungen und exakten Einpassungen zu gewährleisten. Diese Freischnitte werden beispielsweise in den quer zum Brückenhauptträger angeordneten Quersteifen oder Querträgern, jeweils am Anschluss zum Brückenhauptträger, vorgesehen. Die Stelle des Freischnitts hat sich jedoch aufgrund mehrerer Faktoren als sehr ungünstiger Kerbfall erwiesen. Zu diesen Faktoren zählen u.a. Spannungskonzentrationen infolge der Freischnittgeometrie, strukturelle Kerben und eine unzureichende Schweißnahtqualität, insbesondere durch Nahtansätze oder unzureichende Umschweißungen. Diese Schwachstellen werden als Ursachen für Ermüdungsschäden identifiziert, die zur Rissinitiierung an der Schweißnaht und zum Rissfortschritt im Stahlquerschnitt führen können.

Um diesen Ermüdungsschäden entgegenzuwirken, soll der Freischnitt weggelassen und durch ein passgenaues, präzise gefügtes Blech ersetzt werden. Dazu wird das Stahlblech zugeschnitten, die Ecke wird geringfügig und präzise abgeschrägt sowie in einer innovativen Form zur Ecke hin angefast, sodass eine Einpassung in die zwei längsverschweißten Bleche möglich ist.

Zusammen mit der Forschungsstelle Schachtbau Nordhausen GmbH werden, basierend auf den Erkenntnissen einer langjährigen Brückenbaupraxis und jüngsten Forschungen in der Schweißtechnik, eigene fertigungs- und schweißtechnische Untersuchungen zur Entwicklung des neuartigen Schweißdetails für allgemein dreiaxial ausgerichtete Stahlbleche durchgeführt. Dies beinhaltet neben verschiedenen Groß- und Kleinteilversuchen auch die Simulation mithilfe von FEM sowie die Entwicklung eines Bemessungs- und Ausführungskonzepts.

Gefördert durch: Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. FOSTA, Düsseldorf (FOSTA P1782)

Laufzeit: 01.10.2024 bis 31.03.2027

Weiteres zum Forschungsprojekt